Freitag, 30. November 2012

A vampire love story...


Werte Leserschaft,

Wie ihr Vampirhasser wisst, startete vor kurzem das große Finale der Twillight-Saga in den deutschen Kinos. Grund genug für mich, das Blutsaugermillieu über dieses Machwerk auszufragen.
Was mich erstaunte, war der Fakt, dass diese Reihe unseren Vampir komplett kalt ließ.
Aufgrund seines Vampirkreislaufs ist er ja sowieso schon kälter, als unsereins.
"Da geh ich lieber ins Solarium, als mir so etwas anzusehen!"
Ein Jammer, dass er mal wieder nicht zu seinen Worten stand.
Ich hätte viel für den Blick der Mitarbeiterin gegeben, wenn der bleiche Gast plötzlich nicht mehr aus der  Kabine kommt, und man nur noch Staub auf der Sonnenbank findet.

Doch wer kann es ihm verdenken. Das ist der Stoff, aus dem Alpträume gemacht sind:
Eine kitschige Teenie-Romanze, flacher, als Keira Knightleys Oberweite, ausgelutschte Klischees.
In der Tat ist die einzige Liebesgeschichte, die schlechter ist, als die Twillightromanze, die zwischen meinem Portemonnaie und meinem Geld. Sogar in der Affäre zwischen Bassist und elektrischem Metronom steckt mehr Gefühl.
Weiterhin leben die Filme von Kirsten Stewarts fabelhafter Schauspielkunst.


Dieser Smiley zeigt weitaus mehr Emotion, als Kirsten es je könnte


Wo wir grade von Emotionen sprechen, Blutsauger sind gar nicht in der Lage, etwas anderes, als Hunger oder ihre drückende Libido zu verspüren.
Hätte Stephenie Meyer besser recherchiert, vielleicht wäre es ihr vergönnt gewesen, ein neues Romeo und Julia mit Vampiren zu kreieren.
Eine abscheuliche Vorstellung, wenn man sich vor Augen führt, wie viel Sympathie für Vampire daraus erwachsen wäre. Es gibt heute schon genug pubertierende Unwissende, die darauf abfahren.
"Denn sie wissen nicht, was sie tun", wie good old Jesus sagen würde.
Fräulein Meyer hat zudem völlig perverse Fantasien.
Und damit meine ich nicht die nekrophile Seite der Protagonistin, die sich in einen, mehr oder weniger, Toten verliebt.
Nun ja Vampire sind nicht ganz tot, hier verhält es sich ein bisschen so, wie bei Schrödingers Katze.
Die schafft es auch irgendwie gleichzeitig tot und lebendig zu sein.
Was ich so widernatürlich finde, ist, den Gedanken aufzugreifen, dass es gute Vampire gäbe, die den Menschen wohlgesonnen seien. Wie absurd.
Wahrscheinlicher ist es, dass Griechenland seine Schulden zurück zahlt.

Trotzdem muss ich ihr ein Lob aussprechen. Die meisten Vampire sind von Natur aus mit Torheit gesegnet und verhalten sich dementsprechend, oftmals ziemlich, sonderbar.

Diesen Fakt hat sie kunstvoll, mit dem Charakter Edward, herausgearbeitet.

Wenn er doch so menschenfreundlich ist, warum nutzt er dann nicht sein unsterbliches Leben, um an einem Mittel gegen Krebs oder dergleichen zu forschen? Ein Leukämiemedikament wäre dann sogar für beide Seiten erstrebenswert.
Stattdessen vertrödelt er lieber seine Zeit in der Schule und vergenusswurzelt unschuldige, 17-jährige Mädchen.
Schämen sollte er sich.
Edwards Verhalten ist fast so verwerflich, wie das, unseres missratenen Bassisten, der kürzlich, einfach die angesetzte  Probe sausen ließ. Am Abend zuvor hatte er einfach zu viel getrunken und scheute sich, im wahrsten Sinne des Wortes, die Geschichte seines Mittagessens vor den Füßen seiner Bandkollegen auszubreiten.
Niemand weiß, was im Inneren eines Bassisten vor sich geht.
In diesem Fall hatte die Band auch gar kein Interesse daran, es zu erfahren.
Für die Absage hagelte es dennoch reichlich Kritik.

Zur Strafe, darf der Bursche an Samstagabenden nur noch warme Milch zu sich nehmen.
Das erschütterte ihn so sehr, dass ihm nicht einmal das herum Gespiele mit seinem geliebten, elektrischen Metronom,  noch Freude bereiten wollte. Selbst Schuld. Wer Vampire jagen will, muss auch Opfer bringen.

Als für die Woche darauf ein neuer Termin angesetzt wurde, war er wieder dabei,
Mal wieder eine Viertelstunde zu spät, aber wenigstens körperlich anwesend.
Übertroffen wurde er jedoch kurioserweise noch von dem Hausherren, der es fertig brachte erst eine ganze Weile später zu erscheinen, obwohl wir uns unter seinem Dach trafen.
Tatsächlich war dies, die bisher produktivste Probe, seit Beginn der Vampirjagd.
Unterbrochen wurde die Vampirabwehrsoundkreation, nur von dem dringenden Bedürfinis, sich nach kreativer Arbeit zu stärken.

Der Entschluss wurde gefasst, in einem asiatischen Etablissement zu dinieren.
Gesättigt und auch sonst rundum zufrieden, machten wir uns wieder, bis in die frühen Abendstunden, ans Werk.
Anbei ein paar Eindrücke von unserem Schaffen:




"Hat es da eben geknallt?" Ein Fingerzeig, vor Schrecken geweitete Augen. Was hat der Bassist diesmal wieder zerstört?


Des Gitarristen engelsgleiche Stimme, jagte jeden Blutsauger im Umkreis von 50 km zurück in ihre Särge.






Nach einer Klasse Performance schauen sich die beiden Gitarristen stolz an.


Also Leute schnuppert mal ab und zu vorbei, damit ihr auf dem Laufenden bleibt.
Man riecht sich...  


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